Nürnberg, Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6
in Zusammenarbeit mit dem DFV Nürnberg und der DKP Nordbayern Der bürgerlich-liberalen wie der sozialdemokratischen Geschichtsschreibung und -propaganda gilt die deutsche Novemberrevolution vor allem als eins: als Beginn der „Demokratie“ in Deutschland. Gerne wird behauptet, dass sie „weitgehend unblutig“ verlaufen sei – wobei über ihre Wurzeln in der Massenschlächterei des Ersten Weltkriegs mit seinen Millionen Toten ebenso großzügig hinweggesehen wie über die Massaker, welche die nun regierenden „Demokraten“ an allen verüben ließen, die die Errungenschaften der ersten Revolutionswochen erkämpft hatten, sich aber mit diesen nicht begnügen wollten. Das begann mit den Januarkämpfen 1919 – in deren Zuge u. a. Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ermordet wurden – und gipfelte in der Niederschlagung der Bayrischen Räterepublik Anfang Mai, mit Hunderten von Toten.
Die rechten Sozialdemokraten à la Ebert ( „Ich hasse die Revolution wie die Sünde“) oder Noske („Einer muss den Bluthund machen“) bedienten sich dabei der Freikorps, des bewaffneten Arms einer offenen Konterrevolution, die nach einigen gescheiterten Anläufen – z.B. Kapp/Lüttwitz-Putsch 1920, Hitler-Putsch („Marsch auf die Feldherrnhalle“) 1923 – mit der Liquidierung der Weimarer Republik und der Etablierung der faschistischen Diktatur 1933 schließlich ihr ersehntes Ziel erreichte.
Es referieren:
- Prof. Gerhard Engel (Am Mellensee): Der Platz der Revolution 1918/19 in der deutschen Geschichte und im Geschichtsbild der Deutschen
- Dr. Rainer Zilkenat (Hoppegarten): Zur Rolle der Konterrevolution am Beispiel der Antibolschewistischen Liga Eduard Stadtlers
- Hermann Kopp (Düsseldorf): Die Münchner Räterepublik
- Lena Somschor (Fürth): Zu den regionalen Geschehnissen im 1918/19 im fränkischen Raum
- Musikalische Intermezzi: Werner Lutz (Erlangen)