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MASCH-Veranstaltungsprogramm

Vom Samstag, 08. September 2018
Bis Sonntag, 09. September 2018
Dortmund, Revierpark Wischlingen

An diesem Wochenende findet das 20. UZ-Pressefest statt. Die Marx-Engels-Stiftung bietet dazu erneut ein Veranstaltungsprogramm zu unterschiedlichen Themen an.
Alle Vorträge des MASCH-Programms finden im Annex zur Kunst- und Kulturhalle (Eishalle), direkt neben dem Haupteingang, statt. Der Eintritt ist frei.
Von der S-Bahn-Station DO-Wischlingen dorthin sind es ca. 10 Gehminuten.
Samstag, 08.09.

  • 10.00 - Dr. Rolf Geffken, Hamburg:
    Von der Arbeiterklasse Chinas lernen? Zu Arbeitskämpfen und Gewerkschaften in der VR China
    Es gibt wohl keinen zweiten Deutschen, der mit den arbeitsrechtlichen Verhältnissen in der VR China ähnlich vertraut ist, wie Rolf Geffken. Von seiner Beschäftigung mit dem chinesischen Arbeitsrecht und dessen Entwicklung zeugen zahlreiche Publikationen, darunter sein bereits in 5. Auflage erschienener Kommentar zum chinesischen Arbeitsvertragsgesetz. Aber Geffken ist kein „Nur“-Jurist, sondern auch brennend interessiert an den sozialpolitischen Entwicklungen in China und den politischen Perspektiven des Landes. Wir dürfen uns auf einen spannenden Vortrag freuen.
  • 11.30 - Prof. Dr. Gerhard Engel, Am Mellensee:
    100 Jahre danach: Der Platz der Revolution 1918/19 in der deutschen Geschichte und im Geschichtsbild der Deutschen
    Gerhard Engel, einer der besten Kenner der Novemberrevolution und ihrer Vorgeschichte, benennt in seinem Vortrag deren Chancen und Grenzen als ein herausragendes Lehrstück der deutschen Demokratieentwicklung.
  • 13.00 - Dr. Winfried Wolf, Michendorf:
    Kritik der Elektromobilität - Plädoyer für eine echte Verkehrswende
    Die Automobilindustrie und ihre politische Lobby versuchen, nicht zuletzt unter dem Eindruck des Dieselskandals, uns die Elektromobilität als Königsweg in eine umweltfreundliche Zukunft zu verkaufen. Der Beitrag des Elektro-Pkw zur Entschärfung der Klimakrise und der Luftverschmutzung ist aber kritisch zu hinterfragen. Winfried Wolf geht es um die Skizzierung eines Auswegs aus einer jahrzehntelang dominierenden Verkehrspolitik, die uns an den Rand einer mehrfachen Katastrophe gebracht hat.
  • 14.30 - Dr. Matin Baraki, Marburg:
    Iran im Fokus
    Seit dem Volksaufstand gegen den Schah ist der Iran im Fadenkreuz der US-Strategen. Die massive Ausweitung der Sanktionen nach der Kündigung des Atomabkommens durch Trump, mit dramatischen Folgen für die soziale Lage der Bevölkerung, sind der jüngste Versuch, einen Regime Change zu erzwingen. Dass es den USA und ihren engsten Freunden in der Region, dem rassistischen Netanjahu-Regime Israels und den fundamentalistischen Saudis, dabei keineswegs um demokratischere Verhältnisse als unter dem autoritär-repressive Regime der Mullahs geht, liegt auf der Hand. Matin Baraki, Universität Marburg, intimer Kenner auch der inneriranischen Verhältnisse, analysiert die Lage und schlägt Wege zu einer politischen Lösung des Konflikts vor.
  • 16.00 - Dr. Stefan Bollinger, Berlin:
    Das „lange“ Jahr 1968 – die globale Dimension
    Der verengte Blick auf die APO der alten Bundesrepublik, den Pariser Mai und den Prager Frühling verführt dazu, diese historisch über einzelne Ereignisse und äußere Ähnlichkeiten zu definieren. Tatsächlich aber stellten die Entwicklung der Produktivkräfte und die neue Rolle der Intelligenz linke Alternativen, das Zusammenwirken oder den Konflikt alter und neuer sozialer Bewegungen vor eine ungelöste Herausforderung. Fatalerweise schöpft der „moderne“ Kapitalismus auch aus dem Scheitern der Bewegungen in Ost und West seine neuen, neoliberalen Chancen.

Sonntag, 09.09.

  • 10.00 - Stefan Kühner, Karlsruhe:
    Industrie 4.0 und „Dritte Welt“
    Industrie 4.0 und Digitalisierung werden Millionen Jobs vernichten. Die größten Verlierer werden die Länder sein, die derzeit dank billiger Arbeitskraft als ‚die Fabriken der Welt‘ gelten und unsere Schuhe, Kleidung, Handys und andere Verbrauchsartikel herstellen.
    Wie reagieren diese Länder auf die Herausforderung durch die Automatisierung? Kann sie ohne globale antikapitalistische Strategie überhaupt bewältigt werden?
  • 11.30 - Prof. Dr. Anne Polikeit, Biel/Bienne:
    Für eine sozialistische Schweiz. Die Arbeit der PdAS
    Schon Lenin nutzte die Schweizer Neutralität, ihre Bibliotheken und Berge; er schätzte die Schokolade und ihren „Demokratismus“. Diese Begriffe sind auch heute noch identitätsstiftend. Wie arbeitet da die Partei der Arbeit, die sich zum Ziel gesetzt hat, eine breite Mehrheit zur Überwindung des Kapitalismus zu schaffen? Ansichten einer deutschen Kommunistin aus der Schweiz
  • 13.00 - Dr. Kai Köhler, Berlin:
    Geschichtspolitik am Beispiel Straßennamen
    Straßennamen, mögen sie von lokal oder überregional bedeutenden Personen oder Ereignissen abgeleitet sein, zeigen das vorherrschende Bild, das sich eine Gesellschaft von sich selber macht. Sie zeigen damit gesellschaftliche Kräfteverhältnisse: jedenfalls die Kräfteverhältnisse zum Zeitpunkt der Benennung. Und Umbenennung! Dass darüber gestritten wird, kann nicht verwundern: der Klassenkampf spielt sich auch auf dieser Ebene ab.
    Der marxistische Literaturwissenschaftler Kai Köhler stellt diesen Streit in seinen geschichtsphilosophischen Zusammenhang – und gibt kritische Hinweise für die richtige Anlage des Kampfs um Straßennamen, wie er vielerorts von demokratischen Initiativen geführt wird.
  • 14.30 - Anne Rieger, Graz:
    Österreich schwarz/blau: Angriff auf soziale und demokratische Errungenschaften
    Das Arbeitszeitverlängerungsgesetz – 12 Stunden täglich ohne Zuschläge – war erst ein Anfang: Unter Führung des alerten Jungspunds Kurz hat die ÖVP/FPÖ-Koalition, hierzulande Vorbild für Weigel, Gauland & Co, „Großes“ vor: Entmachtung der Gewerkschaften, massive Kürzungen bei Frauenprojekten, Kinderbetreuung, Mindestsicherung, Arbeitslosengeld und anderem „Sozialklimbim“. Aber es gibt Widerstand. Anne Rieger, ehemals Bevollmächtigte der IG Metall Waiblingen, jetzt aktiv im Gewerkschaftliche Linksblock im ÖGB, berichtet.