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Umgang mit Geschichte: Der Kampf um die Erinnerung

Freitag, 20. April 2018, 18:00 - 21:00
Hof/Saale, Hotel Strauß, Bismarckstr. 31

Es referieren:

  • Dr. Kai Köhler (Berlin): Straßennamen im geschichtspolitischen Streit
  • Jürgen Voigt (Zwickau): Umbenennungen und Ehrennamen in der DDR und in den neuen Bundesländern
  • Randolph Oechslein (Hof): Erinnerungskultur konkret: Nachholbedarf in Hof

Sind Straßen- und Platznamen nicht einfach nur Zeugnisse vergangener Zeiten? Wirken manche langjährigen Bemühungen um Neu- oder Um- oder Rückbenennung nicht viel zu verbiestert angesichts der scheinbar begrenzten Wirkung eines „bloßen Namens“? Gern wird auch auf den Aufwand und die Kosten hingewiesen.
Doch in Straßennamen, mehr noch als in Denkmälern, spiegelt sich das kollektive Gedächtnis. Oder was – je nach gesellschaftlichem Kräfteverhältnis – dafür gehalten wird bzw. etabliert werden soll.
Wer hat es verdient, auf solche Weise geehrt zu werden und wer nicht?
Letztlich geht es bei dem „Für und Wider einer Umbenennung um einen ‚Stellvertreter-Krieg‘ um die Deutungshoheit über die nationalsozialistische Stadtgeschichte.“ So jedenfalls wertete der Historiker Alf Mintzel die Auseinandersetzungen in Hof um die nach dem Nazi-Anhänger Dr. Dietlein benannte Straße in den Jahren 2012–2013.
In der alten BRD wurde diese Debatte oft erst in den 1980er Jahren oder noch später vor Ort initiiert, zumeist in Verbindung mit lokalhistorischen Forschungen zur NS-Diktatur.
Eine weniger bekannte Rolle spielten nicht zuletzt offizielle Weisungen zum Umgang mit Straßennamen und Denkmälern durch die Alliierten Kontrollbehörde oder über Weisungen und Empfehlungen diverser deutscher Behörden vor 1990 und danach. Dabei überrascht es wenig, dass sich die Praxis der beiden deutschen Staaten auffallend unterschied.
Einladungs-Flyer