Arbeitslosigkeit, Inflation, Wohnungsnot und wachsende Armut beherrschen die Schlagzeilen. Wo liegen die Ursachen? Ist es die Verschlagenheit Putins, die Gier der Banker, der ausufernde Sozialstaat, die Unfähigkeit der Politiker oder das Fehlen risikobereiter Unternehmerpersönlichkeiten? Die Vielfalt der in Presse, Talkshow und am Stammtisch gehandelten Begründungen ist uferlos, keine übersteigt die Erklärungskraft eines Ressentiments.

Es ist nicht so, dass es keine tragfähigen Erklärungen gäbe. Nur lassen sich diese weder ins Talkshow-format verpacken, noch werden sie von jedermann gerne gehört. Ihr Verständnis setzt ökonomische Grundkenntnisse voraus, ihre Verbreitung trifft auf politischen Gegenwind. Die bisher gründlichste und im besten Wortsinn radikalste Analyse der Funktionsweise kapitalistischer Gesellschaften – und damit die Grundlage jedes wissenschaftlichen Verständnisses ihrer Krisentendenzen – stammt von Karl Marx. Wer mehr tun will, als sich auf dem Markt der wohlfeilen wirtschaftspolitischen Patentrezepte das schillerndste auszuwählen, kommt um eine Auseinandersetzung mit dessen Theorie nicht herum.

Um Interessierten beim Einstieg in Welt der marxistischen politischen Ökonomie zu helfen, haben wir Holger Wendt eingeladen, der nicht nur ein Buch zu diesem Thema geschrieben hat, sondern es auch versteht, seine Zuhörer trotz des trockenen Themas in den Bann zu ziehen.