Logo Marx-engels-StiftungMarx-Engels-Stiftung e.V. · Gathe 55 · 42107 Wuppertal · Tel: +49 202 456504 · marx-engels-stiftung@t-online.de
Als iCal-Datei herunterladen

Bauernkrieg und frühbürgerliche Revolution

Samstag, 05. April 2025, 10:00 - 17:00
Waldheim Sillenbuch - Clara-Zetkin-Haus - Gorch-Fock-Str. 26, Stuttgart-Sillenbuch

Im Jahr 1517 nagelte Martin Luther seine Thesen an die Tür des Doms zu Wittenberg. 1520 schrieb er sein Traktat "über die Freiheit eines Christenmenschen". Ahnte er damals, was sich ein paar Jahre später – durchaus auch unter Berufung auf ihn und seine Schriften – ereignen würde? Sicher nicht, denn ihm ging es um die "innere Freiheit" des Menschen, nicht aber um die Freiheit von Unterdrückung und Leibeigenschaft. 

Die reformatorische Bewegung entfaltete ihre eigene Dynamik. Aus der Reformation entwickelte sich die "Volksreformation", deren bedeutendster Vertreter Thomas Müntzer war. Immer wieder kam es zu kleineren Bauernaufständen (wie auch in den Jahrzehnten zuvor – wir nennen nur den Aufstand des Armen Konrad oder den Bundschuh-Aufstand). In der ersten Hälfte des Jahres 1525 brach dann – geradezu eruptiv und weite Teile Südwest- und Mitteldeutschlands umfassend – der "Bauernkrieg" aus.

Luther schrieb daraufhin seine Schrift "Wider die mörderischen und räuberischen Roten der Bauern". Georg Truchsess von Waldburg bekam den Auftrag, die Bauernaufstände niederzuschlagen; eine vernichtende Schlacht fand am 12. Mai 1525 bei Böblingen statt (eine weitere bei Frankenhausen am 16. Mai).

Marxistische Historiker sahen in der Reformation und dem Bauernkrieg zwei Etappen eines sich über mehrere Jahre erstreckenden revolutionären Prozesses – und fassten sie unter dem Begriff "frühbürgerliche Revolution" zusammen.

Diese "frühbürgerliche Revolution" soll Thema des ersten Teiles unserer Tagung sein.